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Analyse #1: Alexander Zverev und der kleine Teufel auf seiner rechten Schulter

Verrückt ist derjenige, der immer das Gleiche tut, aber unterschiedliche Ergebnisse erwartet.

Alexander Zverev ist definitiv nicht verrückt.

Bei ihm ist auf dem Platz immer was los, vor allem im Kopf und in seinen Emotionen. Er macht sich ab und zu auf dem Platz selbst verrückt. Immer wieder gibt es Momente, in denen ein kleiner Teufel auf seiner rechten Schulter erscheint, ihm kurz den Schläger klaut, ihm zuzwinkert und den Schläger wieder zurückgibt. Vor zwei Jahren waren diese Momente noch zahlreicher. Mittlerweile kann Alex dem kleinen Teufelchen bereits beim Erscheinen auf der Schulter den Hals umdrehen.

Zumindest manchmal 😉

Positive und negative Emotionen

Die Emotionen von Alexander Zverev auf dem Platz sind Stärke und Schwäche zugleich. Die positiven Emotionen nutzt er stets hervorragend, um sich zu pushen und Leistungen zu zeigen, die man ihm so nicht zutraut. Seine Matches gegen Roger Federer und Rafael Nadal waren grandios. Besonders sein Auftritt zu Beginn des Jahres, bei den Australian Open gegen den Spanier, war ein Ritt auf der Welle der positiven Emotionen.

Diese Art der Emotion setzt zusätzliche Kräfte frei und wirft mentale Hürden einfach um. Sein aggressives Spiel wird in diesen Momenten noch gefährlicher, weil es noch sicherer wird.Dann fliegt die Vorhand auf und an die Linie. Der zweite, mächtige Aufschlag landet direkt vor der T-Linie; und nicht mehr nur mittig im T-Feld des Gegners.

Selbst wenn dann mal eine Rückhand-Longline ein Stück zu weit fliegt – who cares? Alex not.

Doch Alexander Zverev ist noch jung. Und in jungen Köpfen herrschen allerhand Dämonen. Dämonen, die sich zeigen wollen.

Und sie kommen, ob man will oder nicht.

Bekommt Alex den Hals des Teufels nicht direkt umgedreht, hat dieser eine gewisse Zeit eine Bühne. Diese Bühne nutzt der Teufel mit einem hinterlistigen Grinsen im Gesicht, welches sich bis hinter die Ohren zieht.

Man sieht dies dann im Gesicht von Alex sehr gut. Die Körpersprache und Mimik ist vollkommen anders.

Die Augen werden kleiner, der Oberkörper ist leicht nach vorn gebeugt. Sein Blick sucht nicht mehr ruhig nach seiner Box, sondern verzweifelt und fragend.

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Sitzt der Teufel erstmal bequem auf seiner Schulter, verliert „Sascha“ an Sicherheit. Was in den positiven Phasen zu einer erhöhten Sicherheit im aggressiven Spiel führt, dreht sich in den negativ behafteten Phasen um.

Dann schleichen sich einige Stellungsfehler zum Ball ein. Es sieht alles nicht mehr so rund aus. In den Hochphasen spielt mehr das Unterbewusstsein, in den Tiefphasen spielt mehr Kopf.

Der Kopf des Teufelchens.

Eine Frage der Balance – und Zeit

Auf dem Weg zur Nummer eins muss Alex diese beiden Phasen beherrschen. Die positiven Phasen zu beherrschen ist leicht. Die negativen Phasen wird er mit zunehmendem Alter besser in den Griff kriegen. Dann lässt er sich von dem Teufelchen nicht mehr so arg aus der Fassung und Balance bringen. Ich könnte seitenweise über seine spielerische Entwicklung, über seine Rückhand-Cross, über seinen zweiten Aufschlag, über die technische Entwicklung seiner Vorhand und über seine Beinarbeit weit hinter der Grundlinie schreiben.

Doch sollte eine Analyse, die sein Bild auf dem Platz darstellt, auf dem mentalen Bereich liegen.

Denn hier werden Talente zu Champions. Und Champions zu Legenden.

Marco hilft auf tennis-insider.de Clubspielern ihr Tennis zu verbessern. Hier nimmt er nicht nur die Topspieler unter die Lupe, sondern auch Talente und Youngster.

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Veröffentlicht inAllgemein

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